Dienstag, 30. Oktober 2012

West Indian Weed Woman


Very rudy-mental version of Bill Roger's outstanding calypso song about a weed woman in Trinidad. The first recording was made in New York, dated in November 1934 and Rogers was accompanied by Felix's Krazy Kats Orchestra with Gregory Felix on clarinet. Bill Rogers was born in Georgetown, Guyana and took Bill Rogers as his stage name during a long lasting singing career. West Indian Weed Woman is his best known calypso, or better "shanto", a calypso song related to Jamaican mento. This widely known piece has inspired many other calypsonians to make imitations of this rapid-fire catalogueing of caribbean herbs. My version is just an aficionados attempt to spread the words of this beautiful jewel of early caribbean music. Hope you enjoy.

Samstag, 27. Oktober 2012

Blue Beat Bikes - Pt. 2







This time we're having a look at both the live equipment and preferred means of transportation of a dedicated bassplayer in the genre we all love so much. Guido mostly plays an Ernie Ball Music Man StingRay bass guitar since he bought it in 1989. All studio recordings were done with the StingRay except for "Skanimali" (Back to Skatalonia / Pork Pie / 2004) which was played by Tschinge on a double bass. On the great Australian Tour in 2001 he bought a handcrafted Sonet bass guitar which he uses at rehearsals. The amp is some 1980s Peavey top and cabinet with 2x15" Electro-Voice loudspeakers. By the way, would you guess that Guido actually is one of the two remaining pioneer members of Bluekilla. Probably he is even the one who gave the band its name. I'm saying probably because no one could ever remember for sure. Guido played bass on 98% of all studio recordings and missed only 4 or 5 out of approx. 500-550 gigs, which makes it a total appearance quota of 99,7%. Only Fiebig, our drummer can beat him with a quota of 1 single gig missed, but Fiebig doesn't ride bikes. He passed his driving license test ages ago and later on never drove a car and always used public transport, so Fiebig will get no more attention in this series. Let's turn back to Guido:

Guido from Bluekilla - live @ Muffathalle, Munich



Well, Guido's passion for 2-Tone is as deep as his enthusiasm for the two-wheelers. His Ska/Rocksteady/Reggae vinyl collection is enormous and, I must admit sadly, beats my pants off. His bike pool is twice as big as mine, consisting of a Cyclocross-Bike and a MTB. The KTM touring bike doesn't count. Since it was hit by a car the KTM is out of use.

Now here we see the Cannondale CAADX, a bike for fast riding and extended cruising range. Guido has owned it since 2012. The former owner was Cpt. Soulas,  Bluekilla's lead vocalist from the years 1989 - 1992. A detailed description of Cpt. Soulas' bike fleet will be presented within this series of Blue Beat Bikes.


Cannondale CAADX

Gossamer Crankset

Cannondale Stem & Handlebar

Cross Tires for expanded road access


Now here we see something special: A bavarian built Heavy Tools MTB with the laconic stem, exclusively developed by HT for the HT bikes. This bike never brakes.

Heavy Tools MTB Stem



Heavy Tools







Montag, 22. Oktober 2012

SKA.... the Cruiser - Vol. 2

Wow, there's more than one custom SKA cruiser around. This italian beauty wears the two tone checks with pride and some hot red parts as chain and tires. Can you ride ruder than this?

I discovered SKA... the Cruiser at Bcycles Custom Bikes. If you own a Ska Cruiser or know someone who owns one, let me know.









Donnerstag, 11. Oktober 2012

Bicistaffetta 2012 - Tag 3

14.09.2012, Caorle - Chioggia, 85 Km (97,4 Km) - GPS Track - Fotoalbum der 3. Etappe

Fortsetzung vom 2. Tag: 13.09.2012, Udine - Caorle, 85 Km (114 Km)




Diese Etappe stand im Zeichen des Wassers,

Überholmanöver am Canale Pordello
was aber durchaus auf die ganze Tour zutraf. In der Alpenetappe ging es schon über weite Strecken an Flüssen entlang und es regnete sowieso die ganze Zeit in Strömen. Am zweiten Tag regnete es zwar deutlich weniger aber der Regen hörte just erst dann auf als wir das Meer erreichten. Dann war das Wasser nicht mehr wegzudenken. Der dritte Tag führte uns aber nicht nur am Wasser entlang sondern, von den drei Fährüberfahrten mal abgesehen, sogar eher durch das Wasser. 
Die Via Lio Piccolo
Die langgestreckten Passagen über den Lido di Venezia brachten Wasser von rechts und von links. Von oben schien glücklicherweise den ganzen Tag und den Rest der Tour die Sonne. Die Fahrt an Venedig vorbei war nicht so nach meinem Geschmack. Wir nahmen die Fähre von der Punta Sabbioni zum Lido di Venezia. Das Bemerkenswerteste daran war, dass wir unsere Räder nicht in die Fähre mitnehmen konnten. Aus diesem Grund hatte die FIAB einen Kahn gemietet, der die Räder separat zum Lido di Venezia brachte.
Aber was für einer! Die Räder wurden auf dem schaukeligen Wasser an der Mole Stück für Stück in eine Nussschale verladen. Ich zuckte nur mit den Schultern, andere aber machten sich ein wenig Sorgen bei dem Anblick. Das ein oder andere Rad wurde daraufhin lieber auf eigene Kosten in der Fähre transportiert. Was ich bei der Abfahrt nicht wusste, der Fährmann hatte die erste Lage Räder einfach mit Planken abgedeckt und darauf eine weitere Lage Räder gepackt. Über 50 Stück, ganz alleine wohlgemerkt! Meines lag ganz zuunterst und mein Herz blutete. Es hat ihm glücklicherweise nichts ausgemacht und ich nahm es unversehrt wieder in Empfang.
Venezianische Fahrräder am Lido
Venedig war in Sichtweite, greifbar nahe waren die Touristen, die sich durch die Abfertigungsanlagen der Fährbetriebe wälzten. Also schnell weg und weiter Richtung Süden. Dort bevölkerten wir unter den verwunderten Blicken der anderen Fährgäste die nächste Mole und fluteten die Autofähre nach Pellestrina. Die 11 Km lange  Insel hat gerade mal 2 Km² Fläche, ist also nicht sehr breit, hat keine nennenswerten Merkmale oder Bauten und ist von daher nicht sonderlich attraktiv. Und doch hat Pellestrina auf mich einen eigenartigen Eindruck hinterlassen.
Vielleicht war es der Wind, der stark blies, die klare Luft oder die Murazzi, die alte Mauer auf der dem Meer zugewandten Seite der Insel oder die schroffen Einwohner, die den verschlafenen Zustand der Insel manifestierten. Unversehens war ich mit den beiden Pordenonern Agostino und Vanni nur noch zu dritt. Keiner machte ein Aufhebens daraus weil man sich hier nicht verfahren oder verlieren konnte. So gönnten wir uns ein köstliches Eis in einer sympathischen Eisdiele.
Die junge Frau machte uns jedem ein Eis mit zwei Kugeln und wir kamen ins Gespräch. Sie erzählte von ihrer Insel von den wenigen 100 Metern, die an der breitesten Stelle misst, von der abnehmenden Bevölkerungszahl und von ihrer Nonna, die über 60 Jahre vor diesem Tag die Eisdiele gegründet hatte, zeigte uns ihr Bild und die Eiskelle, mit der die Nonna das Eis zu Kugeln geformt hatte. Sie beantwortete gerne unsere Fragen, doch machte sie gelegentlich eine kurze Pause, seufzte ein "Naja" und als sie dabei an uns vorbei auf das Meer blickte, lag eine leichte Trauer in ihrem Blick. Wir lobten das Eis, zahlten und fuhren weiter, an malerischen Häuschen vorbei, bis zum südlichen Hafen. Die Fähre, die dort lag war für uns zu klein. Es gab wieder etwas durcheinander und keiner wusste Bescheid. Ein Grüppchen Radtouristen aus Skandinavien erreichten den Hafen nach uns und schauten uns mit Entsetzen an. Irgendwer hatte ihnen erzählt dies sei die letzte Fähre und leider bis zur letzten Planke mit uns besetzt. Als sich herausstellte, dass wir mit einer eigens für uns gecharterten Fähre fahren sollten und die Skandinavier durchwinkten, habe ich die schnellsten Skandinavier meines Lebens gesehen. Unsere Fähre fuhr eine Stunde später und darüber freute sich der Besitzer der nächstbesten Bar. Fahrradtouristen bringen Umsatz! In Chioggia fuhren wir zum Hotel, aßen viel und gut und schliefen. Ich kann mich jedenfalls nicht an einen Bürgermeisterempfang erinnern, wie schon den ganzen Tag kein offizieller Empfang stattfand, was auch den Unmut einiger Funktionäre provozierte. Am nächsten Tag sollte es wieder besser werden.


Sonnenuntergang in Pellestrina















Mittwoch, 10. Oktober 2012

Bicistaffetta 2012 - Tag 2

13.09.2012, Udine - Caorle, 85 Km (114 Km) - GPS Track - Fotoalbum zur 2. Etappe

Fortsetzung von 12.09.2012, Tarvisio - Udine, 110 km

FIAB Gruppenfoto in Udine
Abfahrt 8:30 Uhr. Die ganze Nacht hindurch hatte es geregnet und der Himmel hatte sich immer noch nicht beruhigt. Die Kleidung war aber wieder trocken und es half sowieso kein Jammern. Die Räder wurden beladen und es ging nach einem kurzen Trip durch die Innenstadt mit Gruppenfoto ohne langes Hin und Her weiter Richtung Süden. Laut Wetterbericht sollte es noch bis Mittag unbeständig bleiben, gegen Abend jedoch aufklaren und die Sonne sollte sogar noch die Gelegenheit erhalten sich blicken zu lassen. In Italien kein leeres Versprechen. Die Fahrt bis Palmanova war gerade recht zum einstrampeln und den Bewegungsapparat auf Betriebstemperatur zu bringen. Auf diese Stadt war ich, wie auch vieles in diesen Tagen nicht gefasst. 

Hinein durch das nordwestliche Tor
Palmanova, seit 1960 zum Nationaldenkmal erhoben, ist eine ehemalige Garnisonsstadt, deren einzigartiger sternförmiger Grundriss bis heute erhalten ist. Es gibt genau drei Zufahrtsstrassen. Durch die nordwestliche sind wir in die Stadt eingefallen und unsere Führer haben es geschafft - nach einem kurzen Aufenthalt zur Einnahme eines Café - von den beiden verbleibenden Ausfahrten die falsche zu erwischen. 
Heraus durch das südliche Tor

Der Fehler war natürlich schnell behoben und weiter ging es über wenig befahrene Nebenstrassen, durch gut erhaltene altehrwürdige kleine Ortschaften bis Aquileia, wo wir uns nach Besichtigung der lokalen Wunder (bedeutendstes frühchristliches Bodenmosaik Italiens aus dem 4. Jahrhundert) einen Snack gönnen durften, nicht jedoch ohne vorher einer wortreichen Begrüssung durch die versammelten Bürgermeister von Aquileia und Grado bedacht worden zu sein. 

Edoardo Maricchio (li.), BM Grado
Da war sogar eine Abordnung aus Koper, vom slovenischen Radverband vor Ort um mit uns für eine Verbesserung des Fahrradtourismus zu werben. Bei dieser Gelegenheit ergriff der Däne Jens Erik Larsen von der European Cyclists' Federation (ECF) zum ersten Mal das Wort.
A. Dalla Venezia (FIAB, li.)
Jens Erik Larsen (ECF, re.)
In seiner Eigenschaft als Mitbegründer des EuroVelo Konzeptes und als derziges Mitglied des EuroVelo Council verantwortlich für die Festlegung der Kriterien zur Schaffung neuer EuroVelo Routen, brachte Larsen seine Zufriedenheit über den Fortschritt der Bemühungen zum Ausbau des nationalen Fernradwegenetzes BicItalia zum Ausdruck. Ohne die geschlossenen nationalen Radwegenetze kann auch das EuroVelo Projekt nicht vollendet werden. 

Leider hinkten wir wegen des Kathedralenbesuchs von Aquileia dem Zeitplan ganz schön hinterher und machten uns wieder auf den Weg doch die Kohlehydratreserven gingen auf dem Weg nach Grado ganz schön zur Neige. Ein Stopp bei einer Tankstelle war mit weiteren Anstrengungen verbunden, weil man den Rückstand wieder aufholen musste, während man den Mund voll mit Erdnussriegeln hatte. Endlich erreichten wir nach Überquerung der endlosen Lagune die Stadt am Meer und bald darauf den Hafen, an dem unser Restaurant lag.

Radtransport auf der Lagune
Auf der Santa Maria
Bevor wir aber zu Tisch gehen konnten mussten alle Räder an Bord gehievt werden, das Essen wurde uns nämlich auf der Überfahrt von Grado nach Lignano serviert und die Stimmung stieg merklich. Es gab erst ein wenig Vorspeise mit Weißwein, dann einen sehr interessanten Vortrag des Eigners über die Lagunen, ihre Entstehung und ihre Bedeutung für die Region, bevor endlich der Vorhang aufging und die dampfende Küche zum Vorschein kam. Es gab Spaghetti Vongole und dazu Weißwein und Brot. Die herrlichste Speise, die wir uns wünschen konnten und dazu das umwerfende Panorama der Alpen, die bei dem herrschenden Fernblick von Triest bis Verona sichtbar und von wildesten Wolkenformationen umhüllt waren.
vorgelagerte Fischerinsel
In der Laguna di Caorle
Derart gestärkt an Seele und Körper gingen wir in Lignano von Bord. Als Kontrastprogramm zu unserer Wohlfühletappe auf der "Santa Maria" hielt bald Bibione her. Die Fahrradkutschen, die ich noch aus meiner Kindheit kannte hatten nun Elektroantrieb, die Hochhausburgen waren die gleichen. Hervorragend war jedoch der Holzplankenradweg, der grösstenteils auf dem Strand verlief und über viele Kilometer an Sonnenschirmarmadas aller Couleur vorbeiführte. Die Saison war vorrüber und nur noch Senioren und Familien mit kleinen Kindern waren unterwegs, sich diesen Tag ohne Sonne zu verkürzen. In Bibione Pineda nahmen wir eine eigens angeheuerte Fähre, Fähraktivitäten waren bereits eingestellt, die uns auf dem Canal dei Lovi durch die Lagunen von Baseleghe, Vallevecchia und Caorle führte. Es gab zwar keine Verköstigung aber das Naturschauspiel, dass uns schon den ganzen Tag begleitete, wurde mit nahender Dämmerung immer vereinnehmender. Die Stimmung konnte man nun schon als ausgesprochen entspannt bezeichnen.  Nach einer guten Stunde Fahrt durch den Kanal konnte man Caorle schon von weitem erkennen, es dauerte jedoch noch eine Weile bis wir die Stadt und das Rathaus erreichten.
Vanni, A. Zusso, Antonio
Dort fand sich die Stadtratsvorsitzende Alessandra Zusso ein, um die Abordnung der FIAB persönlich im Namen der Stadt Caorle zu begrüssen und den Teilnehmern die Bereitschaft der Stadt und der Gemeinde zur Zusammenarbeit zuzusichern. Es wurden viele Freundlichkeiten ausgetauscht, ein gemeinsames Foto auf der Terrasse mit Blick auf Venedig geschossen und am Ende überreichte die Stadträtin Vanni unter dem Applaus der versammelten Radler  das Buch der Stadt Caorle.

Müde aber glücklich war man nun bereit zum Aufbruch Richtung Hotel, um mit warmer Dusche und reichlich Speise und Trank wieder auf Vordermann zu kommen. Eine kleine Besichtigung der Stadt konnte so schon viel leichter vorgenommen werden bevor der zweite Tag zu Ende ging.

La bici subacquea di Caorle



Dienstag, 9. Oktober 2012

SKA Cruiser - It Too Hot!

Is that the world's first bicycle ever built in black'n'white, with checkered parts all over it. The base is a Raleigh Pub with Big Apple tires and SRAM T3 gear hub. Brake cable casing, handle grips, seat post, bell and frame plate are checkered. Nice also the white rims, black tires combination. Could use a Brooks saddle and a black or checkered chain protector to make the bike perfect. This is SKA!

Bernardo's SKA Cruiser is worth a visit. Bwoy! Me want fe ride dat bike now, because it too hot!






Samstag, 6. Oktober 2012

Ska Bike Videos - Pt. 1: OreSkaBand

Very cool performance by girl only ska punk outfit OreSkaBand from Sakai / Japan.






Never heard of them before and came across them by searching "Bicylcle Ska". Just impressing how professional they sound and the ability the show on their instruments is quite stunning. Just make up your mind and watch the whole video. The first song "Jitensha", which means bicycle, is pop punk with a decent hooky melody and a catchy guitar lick. The lyrics are just about riding a bike and nothing else. "Dance Number 802"is a very uptempo ska punk tune and "Super Duper"turns back to pop punk. Didn't expect that level of energy and skill, when I clicked play! the first time.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Bicistaffetta 2012 - Tag 1

12.09.2012, Tarvisio - Udine, 110 kmGPS Track
Abfahrt sollte um 8:15 Uhr sein. Wie ernst es alle Teilnehmer nahmen merkte ich an der Tatsache, dass meines Zimmergenossen Francescos Wecker 5 Minuten vor meinem läutete. Um 6:40 Uhr. Francesco ist Präsident von "Il Ciclamino Matera", dem Kreisverband von Matera, der Hauptstadt der Region Basilicata und somit der weitest gereiste Italiener. Nach ausgiebigem Frühstück ging es pünktlich los.

Abfahrt Tarvisio
Brücke über den Rio Bartolo
Der Wetterdienst hatte Regen angesagt. Besser gesagt Dauerregen mit Starkregen. Dementsprechend ausgerüstet war die Truppe angetreten. Da jeder so sein eigenes Konzept für Regenfahrten hat, war das ein lustig anzusehendes Ensemble. Bemerkenswert fand ich vor allem die Variante Crocks statt Schuhe, um jene trocken zu halten. Aber das schlechte Wetter lies noch auf sich warten und wir wiegten uns in trügerischer Hoffnung auf trockenen Ausgang des Tages.

Rastplatz auf der BicItalia N°5
bei Valbruna

Die ersten Kilometer führten über die gleiche gute Fahrbahn, die mich am Tag vorher nach Tarvisio geleitet hatte. Auf einer weiten Hochebene verließ die Strecke für eine Weile den Flusslauf der Fella, als wir ihn wiederfanden wurde die Strecke immer schöner und das Wetter immer schlechter. Dieser Teil des Radweges führt auf der Trasse der ehemaligen Pontebbana, einer stillgelegten Bahnstrecke, von Tarvisio bis nach Resiutta. Von dort soll sie nach Fertigstellung noch mindestens bis Venzone führen. Einige kurze Abschnitte muss man bis zur Fertigstellung 2013 noch auf der Staatsstrasse überbrücken doch das bisher Geleistete lässt sich sehen. Eine Vielzahl an Tunnels und Brücken macht die Fahrt unvergessen, denn wann kann man schon als Radfahrer einen Tunnel sein eigen nennen. Wenn man über eine der Brücken fährt, die mit massiven Stahlgittern ausgelegt sind, schlägt das Herz höher. Sieht man nach unten, glaubt man über die Fella zu fliegen. Die Brücken sind wunderschön restauriert und man kann deutlich erkennen, welcher Nutzung sie urpsprünglich zugedacht waren. So fährt man auch an den verlassenen Bahnhöfen vorbei, die bis auf wenige Ausnahmen sich selbst überlassen wurden. Es gibt sicherlich wenige Bahntrassenradwege, die einen Radwanderer so spektakulär durch ein Alpenflusstal in die Tiefe führen. Auch die unvermeidliche Autobahn kann diesen Eindruck nicht trüben und es gibt sowieso nicht viele Alpenbahntrassenradwege, die sich ohne Autobahnbegleitung durch die Täler winden. Ich kann nur immer wieder mit Überzeugung feststellen, wie viel weniger man von einer Fahrt auf der Autobahn durch die Alpen an Erinnerungen und Eindrücken mit nach Hause bringt.

Von San Leopoldo Lagliese (Leopoldskirchen) ging es baubedingt auf der wenig befahrenen Landstrasse bis kurz nach Pontebba und hinter dem Kirchlein San Rocco schob ich meinen 20-Kilo Roadster mit 25 Kilo Gepäck auf einer Art Rampe wieder auf den Bahntrassenweg zurück, aber irgendwo auf der Fahrt durch Pontebba hat sich die Gruppe etwas zergliedert und so fuhr ich wieder mal alleine, weil ich beim Fotografieren immer wieder stehen geblieben war. Ich wartete aber vor der Einfahrt zum nächsten Tunnel, war ich mir doch sicher noch jemanden hinter mir gesehen zu haben. Nach ein paar Minuten kam auch schon Sandro, ein extrem rüstiger Pensionär mit vermindert einsatzfähigem rechten Bein, der die ganze Tour locker abgestrampelt hat. Sonst kam keiner mehr und  deshalb fuhren wir bald weiter, wussten aber nicht so recht ob der Tross vor uns oder hinter uns war. Ein Umstand, der uns nie 100% aufgeklärt werden konnte. Nach etwa 5 km zu zweit alleine, über die herrlichsten Brücken und durch endlose Tunnels, in denen das GPS Gerät längst seine Peilung verloren hatte, liessen wir ein Schild mit dem guten Rat als Aufschrift, nicht weiterzufahren und die Strecke zu verlassen hinter uns. Wir hatten aber weder eine Ausfahrt gesehen noch einen Hinweis darauf und in so einem Fall fährt der Radwanderer eben weiter. Nach weiteren 4 km trafen wir auf eine Absperrung. Praktischerweise war das Gitter hinter einer Brücke, an der Einfahrt zu einem Tunnel angebracht, es gibt also keinen Weg hinunter zur Staatsstrasse und wir hatten keine andere Wahl als über das Gitter zu klettern, es sei denn wir wollten den ganzen Weg zurück bis zur Ausfahrt fahren. Als erstes ging ich rüber, half Sandro über das Hindernis zu klettern, dann musste ich nochmal zuück um meinem Begleiter die Räder zu reichen. Aus dem Tunnel heraus rutschten wir eine Böschung hinunter auf die Strasse, fuhren an Chiusaforte vorbei und hielten bei strömendem Regen an einer Tankstelle um Verbindung mit den anderen aufzunehmen. Wir wussten noch immer nicht ob wir vor oder hinter der Gruppe waren. In Wahrheit waren wir jedoch vor der ersten Gruppe, die in Chiusaforte Rast gemacht hatte, dann auf die Pontebbana zurückkehrte und an uns - von uns unbemerkt - vorbei- und weiterfuhr. Wir machten uns auch wieder auf den Weg und trafen an einem nahe gelegenen Parkplatz Silvano, den uns begleitenden Transporterfahrer, der uns über die Lage der Dinge aufklärte. Hinter uns seien auch noch ein paar Nachzügler und demnach waren wir in der Mitte. Wir warteten kurz und fuhren mit den anderen weiter. Bis Venzone gab es kaum Bemerkenswertes mehr, die Pontebbana war an ihrem vorläufigen Ende angelangt, es regnete in Strömen und man fuhr wieder im grossen Verband.

Venzone allerdings war wieder ein Highlight. Es gab das erste Mittagessen nach einigen typisch italienischen Hin-und-Hers. Erst sollte auf Amedeo Pascolo, den Bürgermeister von Venzone gewartet werden, dann wurde zu Tisch geladen um uns bald darauf wieder hinaus in den Regen zu bitten, was aber gleich wieder geändert wurde, weil der Bürgermeister sich erbot, die von Nässe geplagten anstatt im Rathaus, in der Trattoria zu empfangen. Dieser Besuch geriet relativ kurz und eine kleinere Abordnung begleitete den Bürgermeister in das historische Museum dieses aussergewöhnlichen Ortes. Venzone wurde 1965 zum Nationalmonument erklärt, im Jahr 1976 vollständig, bis auf seine  Grundmauern von einem Erbeben ausradiert und in einem beispiellosen Akt der Hilfsbereitschaft, mit Geldern aus aller Welt wiederaufgebaut. Eine umfangreiche Bildergalerie zeugt heute von den unvorstellbaren Zerstörungen und vom unbeugsamen Willen der Bewohner, ihr Städtchen wiederaufzubauen.

Gestärkt fuhren wir weiter im unbarmherzigen Regen. Wir hatten noch etwa 40 km vor uns und der Weg führte uns noch für eine Weile am Tagliamento entlang, dem bedeutendsten der letzten alpinen Wildflüsse und einer der bedeutendsten Europas. Die Strecke wurde jetzt etwas eintönig und man war darauf bedacht nicht vom Kurs abzukommen. Bisher war es relativ einfach in die richtige Richtung zu fahren, die Beschilderung war zusätzlich hervorragend (bis auf die fehlende Ausfahrtsbeschilderung) aber jetzt wurde es ein wenig schwierig, die kleinen braunen BicItalia Zeichen zu entdecken. Es waren jetzt nur noch Aufkleber, die auf Strassenbeschilderungsmasten aufgeklebt waren und einen Richtungspfeil aufwiesen. Sehr verfänglich! Bis 10 Km vor Udine ging es ganz gut aber dann hatte sich das Feld wieder auseinandergezogen und auf einem elenden Schotterweg hatte ich erneut das Gefühl auf jemanden warten zu müssen. Ich wartete also in einem Waldstück im öffentlichen Park von Tavagnacco auf .... Umberto. Nach weiteren Minuten des Wartens wurde uns klar, dass wir alleine bleiben würden. Die anderen hinter Umberto und mir hatten einen anderen Weg eingeschlagen. Ich beschloss auf mein GPS zu vertrauen, in das ich vorsorglich die Hotels als Wegpunkte angelegt hatte. Umberto beschloss auf mich zu vertrauen, mit zunehmend fortschreitender Dunkelheit und anhaltend heftigem Regen wirkte seine Zuversicht aber leider nicht gefestigter. Wir zuckelten auf teilweise pferdepfadgleichem Ruckelweg vor uns hin und ich musste die ein oder andere Wegkorrektur vornehmen. Umberto war mit seinem wunderschönem Brompton Faltrad nicht optimal gerüstet für dieses Terrain und lamentierte verständlicherweise. In Udine suchte ich mangels Ortskenntnis einfach den kürzesten Weg und als ich in meiner Verzweiflung entgegen aller Einbahnstrassen zu fahren und Umberto den Glauben an meine Orientierungsfähigkeit zu verlieren begann standen wir urplötzlich direkt vor dem Hotel. Umberto fiel mir um den Hals, was ich selbst auch gerne getan hätte, denn wir waren sogar vor allen anderen im Hotel, wovon wir uns bei der Hotelrezeptionistin überzeugen konnten. Wir gingen auf unsere Zimmer, nässten den Hotelflur ordentlich ein, duschten uns, versorgten unsere durchnässten Klamotten und warteten auf die anderen. Als diese ankamen regnete es nocheinmal aus vollen Rohren und es standen plötzlich 50 Radler vor der Tür, die nur eines wollten: In das Hotel. Ich zeigte einem nach dem anderen den Weg zur Garage und als dann der Run auf die Zimmerschlüssel losging wurde das Hotel aber erstmal so richtig eingesaut. Jeder Radler war wohl mit  mindestens 3 Liter Wasser vollgesogen.

Furio Honsell, Antonio Dalla Venezia
Bald war auch der Grund offenkundig, warum wir vor der Gruppe im Hotel eingetroffen waren. Wir hatten durch unsere Einzelheinzaktion den Empfang bei Furio Honsell, dem Bürgermeister von Udine verpasst, konnten uns aber nicht so richtig dafür schämen. Es war ja nicht unsere Schuld, dass wir verloren gegangen waren. Die Strapazen des Tages wurden mit einem späten Abendessen vergolten dennoch wurde der Abend verständlicherweise nicht mehr so lang wie der vorherige.




Fotostrecke Pontebbana:

Erster Tunnel, mit Beleuchtung
Brücke über die Fella

kurzer Tunnel, ohne Beleuchtung

Die Autobahn begleitet uns
Galerie 
2 unsanierte Tunnel 
Brücke über die Fella 
Sandro auf Brücke über die Fella 
Brücke über die Fella